Kunst in der Stadt
Ausdruck von Identität und Lebensqualität
Kunst in der Stadt kann auf vielfältige Weise präsent sein, sei es durch öffentliche Skulpturen, Graffiti an Wänden, Straßenkunst oder Galerien. Diese künstlerischen Elemente tragen dazu bei, das Stadtbild zu verschönern und eine kulturelle Atmosphäre zu schaffen. Oftmals dienen sie auch als Ausdruck von Identität, Geschichte oder sozialen Themen. Kunst in der Stadt kann Menschen zusammenbringen, zum Nachdenken anregen und die Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, die Vielfalt der Kunst in der Stadt zu schätzen und zu fördern, um eine lebendige und inspirierende Umgebung für alle Bewohner und Besucher zu schaffen.
Der Brunnen auf dem Marktplatz

Der Marktplatz ist seit jeher Treffpunkt für Jung und Alt, für Einwohner und Besucher der Stadt. Er wurde in den Jahren 1983/84 "verkehrsfrei" gestaltet. Der Brunnen aus dem Jahr 1988, vom Künstler Helmut Schlüter gestaltet, erinnert an die vormals hier vorhandene Schwengelpumpe, die bis 1907 der Wasserversorgung diente.
Skulptur "Der gescheiterte Varus"

Die Varus-Skulptur vom Künstler Dr. Wilfried Koch finden Sie im Kardinal-von-Galen-Park, an der Rochfordstraße in Haltern-Mitte.
Als Dauerleihgabe der Halterner Kulturstiftung Masthoff erinnert die im Jahre 2003 vom Rietberger Künstler Dr. Wilfried Koch geschaffene Skulptur "Der gescheiterte Varus" an den römischen Feldherrn, der im Jahre
9 n.Chr. mit seinen Truppen in Germanien unterging. Der gewählte Standort in der Nähe des mittelalterlichen Stadtturmes soll die frühe, römische mit der erst später beginnenden, städtischen Geschichte Halterns verbinden.
Die Stolpersteine

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.
Mit diesen Mahnmalen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die von den Nationalsozialisten deportiert und u. a. in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern ermordet wurden.
Initiativen, Schulen, Angehörige und Hinterbliebene recherchieren die Daten von Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden.
Liegen die Daten vor, fertigt Demnig einen Betonwürfel mit 10 Zentimeter Kantenlänge, die mit einer Messingplatte abschließt. Diese versieht er in der Regel mit dem Schriftzug Hier wohnte (in Zittau auch: Hier lebte, in Frankfurt (Oder) auch: Hier wirkte), dem Namen, Geburtsjahr und dem Schicksal des Menschen, meist das Datum der Deportation oder des Todes. Den Stein lässt er jeweils bündig in den Bürgersteig oder die Straße direkt vor der Haustür zur letzten Wohnung des Opfers ein.
Finanziert werden die Stolpersteine durch Spenden, Sammlungen und Patenschaften von einzelnen Bürgern, Zeitzeugen, Schulklassen, Berufsgruppen und Kommunen. Ein Stein kostet dabei 95 Euro.
Das Blindentastmodell

Gegenüber des Alten Rathauses, linksseitig der St. Sixtuskirche, wurde das "Blindentastmodell Haltern am See" des Künstlers Egbert Broerken (Welver) installiert. Es bietet besonders für blinde und sehbehinderte Menschen eine Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erfassen.
Haltern am See im Maßstab 1:350 wurde im Wachsausschmelzverfahren gegossen, dabei mit speziellem Wachs beschichtet und dann auf einen Sandsteinsockel gestellt. Prof. Broerken entwickelte solche bronzenen Stadtmodelle für Blinde und Sehende vor 20 Jahren, er hat das Urheberrecht darauf eintragen lassen.
Mit Schülern und Lehrern der Westfälischen Blindenschule Soest entwickelte Egbert Broerken die optimale Tastbarkeit der Modelle und mit der Bronzegießerei Schwab in Münster/Sprakel ein spezielles Verfahren für die filigrane Erläuterungen in Blindenschrift (Braille). Aber nicht nur blinden Menschen, sondern auch sehenden eröffnen sich durch die ungewöhnlichen Blickwinkel neue Ansichten auf die Stadt.
Der Rotary Club, die Kulturstiftung Masthoff und der Verein für Altertumskunde und Heimatpflege stifteten der Stadt und ihren Bürgern das Blindentastmodell.
Skulptur "Kiep"

Der sogenannte "Kiep" ist die Skulptur des Preises für das gleichnamige Kabarett- und Comedy-Festival in Haltern am See. Vom Bahnhof aus, Richtung Bahnhofstraße, gelangen Sie zu der Skulptur "Kiep".
Die Skulptur "Kiep"(l.), im Jahre 2004 geschaffen vom Halterner Künstler Ulrich Schriewer, stilisiert einen westfälischen Kiepenkerl. Kiepenkerle waren in historischer Zeit Wanderhändler, die Gebrauchsgüter in die Dörfer und sogar auf einzelne Gehöfte brachten, wie sie bis zum 19. Jahrhundert für die Region typisch waren.
Da das Reisen in früheren Zeiten noch nicht so ausgeprägt war, war ein Kiepenkerl ein Mann, der weit herum kam und daher auch immer viel und Neues zu erzählen hatte.
Der Kiep hat aber für Haltern am See auch noch eine andere Bedeutung.
Alle zwei Jahre führt die Veranstaltergemeinschaft des Kulturboitel den "Kiep" durch. Dieser "Kiep" ist ein Kabarettwettbewerb, der mittlerweile über Halterns Grenzen hinaus als "Kabarettpreis des Münsterlandes" tituliert wird. Dem Sieger winkt nicht nur ein Geldpreis, sondern auch ein kleiner Kiep.
Der Gänsemarkt

Der im Volksmund als Gänsemarkt bezeichnete Markt wurde 1990 in seiner jetzigen Form gestaltet. Mit der Absicht, die Bedeutung der Halterner Sande und des Halterner Wassers zu dokumentieren, wurde durch die Initiative der Halterner Wirtschaft hier ein Brunnen und ein Quarzmineralienlehrpfad geschaffen.
Der Gänsemarkt liegt in der Innenstadt, Ecke Turmstraße/Gaststiege.
Das Gänseensemble von den Bildhauern Janos Gyarmathy (Rumänien) und Laszlo Szatmari Juhos (Ungarn) ist ein Geschenk der Plattdeutschen Bühne Haltern aus dem Jahre 1992. Es unterstreicht die Bedeutung dieses idyllischen Fleckchens, das durch den giebelständigen Fachwerkbau aus dem Jahre 1611 (Haus-Nr. 15), dem ältesten erhaltenen Ackerbürgerhaus in Haltern am See, harmonisch ergänzt wird.
Zum Stadtjubiläum im Jahr 2014 stiftete der Rotary-Club Haltern am See eine neue Skulptur, die "Gänseliesel". Diese wacht seitdem über die kleine Gänseschar auf dem Gänsemarkt.
Seit 1999 findet hier jeweils im November der "Gänsemarkt" statt, an dem Anbieter von landwirtschaftlichen Produkten aus der Umgebung Halterns eine Marktatmosphäre wie zu früheren Zeiten schaffen.
Die Taucher

Die Skulptur "Die Taucher", ein Werk des in Paris lebenden Künstlers Peter Bracht aus dem Jahre 2005, ist ein Geschenk des Halterner Arztes Dr. Rolf-Dieter Beythien an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Haltern am See.
Im April 2005 wurde diese Skulpur feierlich auf dem neu gestalteten Bahnhofsvorplatz, dem Roost-Warendin-Platz, benannt nach der französischen Partnerstadt Halterns, eingeweiht.
Die überlebensgroßen Figuren in schönem Blau beschreibt der Künstler selbst als 2 Schwimmer, von denen einer gerade ins Wasser eintauchen will und der andere im Augenblick des Abhebens vom Sprungbrett über den Eintauchenden hinweg zum großen Bogen durch die Luft startet.
Diese fröhliche, geradezu lustvolle und pralles Leben darstellende Szene lenkt die Gedanken des Betrachters unwiderstehlich zu "Spiel und Spaß im kühlen Naß", wie eine Veröffentlichung des Heimatvereins zur Geschichte des öffentlichen Badewesens in Haltern am See lautet.
Die Skulptur von Peter Bracht transportiert damit eine Assoziation, die durchaus den Gedanken entspricht, die Pate standen bei der Begründung des neuen Namens "Haltern am See": Ungetrübte Lebensfreude im oder in der Nähe von Wasser!
Die Skulptur aus blauem Ton mit einem Kern aus Polyurethan-Schaum und Karton stellt die Bindung Halterns am See an den See und den Wassersport heraus. Nach Besichtigung verschiedener Standorte erwies sich der Bahnhofsvorplatz für diese Intention als optimal: Hier erhalten auswärtige Besucher den ersten Eindruck von der Stadt.
Brunnenskultur Merschtor

Die hier, Rochfordstraße/Merschstraße, von dem benachbarten Geldinstitut als Geschenk anlässlich des 700. Stadtgeburtstages im Jahre 1989 errichtete Brunnenplastik des Raesfelder Künstlers Hermann Kunkler erinnert an den sogenannten "Essener Überfall" im Jahre 1652 an dieser Stelle, an der bei der Fundamentlegung Mauerreste des alten Stadttores gefunden wurden.
Den Bereich des Merschtores dekorieren seit 1997 die sogenannten "Schwebenden Gärten", die mit großem Engagement des Vereins "Haltern aktiv" errichtet wurden.
Skulptur Lohmännken

Sagenumwobene Figur "Lohmännken" aus Haltern am See. Die Figur des niederländischen Künstlers te Kulve wurde im Mai 2001 von der Halterner CDU-Seniorenvereinigung gestiftet.